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EK Nr. 40, Freitag, 16. Februar 2018


40 Jahre voller Musik

Von Martin Dengler

40 Jahre MCP

Der Männerchor Pollenfeld im Jubiläumsjahr: Um Chorleiter Martin Dengler (sitzend, 3. von rechts) und den Vorsitzenden Thomas Priborsky (sitzend, 3. von links) scharen sich 19 aktive Sänger.


MGV Pollenfeld

Das historische Foto des ersten Männergesangvereins in Pollenfeld entstand etwa im Jahr 1910. | Fotos: Dengler/Ablaßmeier




Pollenfeld (EK) „Vierzehn Burschen und Männer gründen den Männerchor Pollenfeld im Nebenzimmer des Gasthauses Pfaller. Die Leitung übernimmt der Student Martin Dengler ”. So lautet der erste Eintrag in der Vereinschronik des Männerchors Pollenfeld.


Er datiert vom 17. Februar 1978. Die Sänger aus dem Juraort blicken also in diesen Tagen auf vier Jahrzehnte voller Chormusik und regem Vereinsleben zurück.

JUBILÄUMSFEIER
Zu seinem Jubiläum gestaltet der Männerchor Pollenfeld am kommenden Sonntag, 18. Februar, um 9.30 Uhr einen festlichen Dankgottesdienst, zelebriert von Pfarrer Arnold Manuk, in St. Sixtus. Es erklingt die „Messe breve” von Charles Gounod und die Vertonung des Psalms 103 „Lobe den Herrn, meine Seele” von Gerhard Rabe. Den Orgelpart übernimmt dabei Johanna Pfaller.
Nach dem Gottesdienst treffen sich die Sänger und ihre Angehörigen im Vereinslokal „Zum Bäckerhannes” zum Frühschoppen und gemeinsamen Mittagessen. Im Rahmen einer Feierstunde überreicht der Vorsitzende des Sängerkreises Donau-Altmühl Martin Dick (Unsernherrn) dabei an die neun noch aktiven Gründungsmitglieder die Urkunden des BSB für „40 Jahre aktives Singen im Chor”. Bei dieser Veranstaltung kann im Vereinsarchiv gestöbert und in Erinnerungen geschwelgt werden.


HISTORISCHE WURZELN
Jahrhunderts gab es in Pollenfeld einen Männergesangverein. Es existieren aber weder eine Chronik noch Protokolle oder Konzertprogramme. Auch auf ein Liedarchiv ist man bisher nicht gestoßen. Eines der wenigen Relikte ist ein Foto, circa von 1910, aus dem Fundus des derzeit ältesten Sängers im Männerchor, Franz Ablaßmeier aus Weigersdorf. Der Männergesangverein stellte wohl in den 20er Jahren die Chortätigkeit ein.
Nach dem 2. Weltkrieg gründete der Katholischen Burschenverein Pollenfeld einen sogenannten Burschenchor unter Leitung eines am Ort tätigen Lehrers. Dieser Chor löste sich aber nach der Versetzung des Chorleiters in den 1950er-Jahren auf. Dennoch hatte der mehrstimmige Männerchorgesang weiterhin viele Freunde im Ort. Und so kam es 1978 auf Initiative des Gastwirts Franz Pfaller zur Gründung des Männerchors Pollenfeld.


LIEDGUT VIELER GENRES
In der Folgezeit stieg die Mitgliederzahl stetig an, so dass sehr schnell mehrstimmiger Gesang möglich wurde. Durch unermüdliches Üben eigneten sich die Sänger bald einen ansehnlichen Liedschatz an und konnten sich bereits im Gründungsjahr einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen. Mit beharrlichem Probenfleiß erarbeitete man sich im Lauf der Jahre ein Repertoire von etwa 400 Chorsätzen: Der Chor studierte amerikanische, italienische und russische Chorliteratur 'for Male Voices' mit Erfolg ein.
Nicht fehlen dürfen natürlich Opern- und Operettenchöre. Außerdem gehören mehrere Messen und anderes geistliches Liedgut zum einstudierten Programm. In letzter Zeit werden auch zunehmend pianobegleitete Titel aus der neueren Literatur (etwa Filmmusik, Evergreens, Potpourris) erarbeitet.


CHOR-MITGLIEDER
Die vierzehn Gründungsmitglieder trieben also positivste Eigenwerbung und der Männerchor Pollenfeld wuchs daher schnell auf mehr als die doppelte Sängerzahl an. Im Maximum erklangen 1992 bis zu 33 Stimmen bei Proben und Auftritten. Seit den späten 90er Jahren schrumpft die Sängerzahl jedoch kontinuierlich und lag zuletzt deutlich unter 20.
Nun haben sich just im Jubiläumsjahr drei neue Sänger dem Männerchor angeschlossen. Somit besteht der Chor nun wieder aus 20 Aktiven aus Pollenfeld, Seuversholz und Weigersdorf, die sich zudem gleichmäßig auf die vier Stimmen verteilen.


KULTURELLER BEITRAG
Bald entwickelte sich die Sängerschar auch zu einem festen Bestandteil des kulturellen Geschehens in der Juragemeinde: Oft erhielt die Weihnachtsfeier der DJK Pollenfeld einen musikalischen Rahmen durch den Männerchor, man trat bei Pfarrfamilienabenden und Adventsfeiern der KAB auf. Mehrfach sang man schon bei (Jubel-)Hochzeiten. Nicht fehlen darf auch das alljährliche Weihnachtssingen mit allen örtlichen Musikanten und Sängern in der Pfarrkirche St. Sixtus und die Gestaltung von Maiandachten und des Gottesdienstes am Volkstrauertag. Gerne bringt der Männerchor auch Ständchen anlässlich verschiedenster Jubiläen.
Außerdem gehört das sommerliche Radifest ebenso dazu wie die Fahrradtour. Alle zwei Jahre veranstaltet der Männerchor auch einen Faschingsabend unter dem Motto „Humor im Chor”.
Die älteren Chorsänger erinnern sich noch an den Auftritt des Männerchors in der Sendung „Bayern regional”, die der Bayerische Rundfunk am 3. Dezember 1981 aus Pollenfeld übertragen hat.


VEREINSGESCHICHTE
Im Jahr 1987 gab sich der Männerchor eine Satzung, wählte einen Vorstand und ließ sich ins Vereinsregister eintragen. Als erster Vereinsvorsitzender wirkte bis 1996 Martin Dengler, von 1996 bis 2005 lagen die Geschicke des Vereins in den Händen des heutigen Pollenfelder Bürgermeisters Wolfgang Wechsler, dann übernahm Thomas Priborsky den Vereinsvorsitz, den er auch im Jubiläumsjahr noch innehat.
Am 1. Juli 1992 trat der Männerchor Pollenfeld dem Sängerkreis Donau-Altmühl im Bayerischen Sängerbunds (BSB) bei. Dadurch können auch Chorleiterschulungen und Sängerweiterbildungen sowie Zuschüsse aus dem bayerischen Kultusetat in Anspruch genommen werden.


40 JAHRE CHORLEITER
Vom ersten Tag an leitet der gebürtige Pollenfelder Martin Dengler den Männerchor und hat ihn in nun mehr als 1600 Chorproben durch stimmbildnerische Maßnahmen und geschickte Auswahl des Liedguts beharrlich geformt. In Anerkennung seiner unermüdlichen Arbeit als Chorleiter hat er inzwischen das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten, die Silberne Ehrennadel des deutschen Sängerbunds, die Gemeindenadel in Gold der Gemeinde Pollenfeld und die Silberne Stimmgabel des BSB erhalten.


VIER ENSEMBLES
Der ursprüngliche 14-köpfige Männerchor hat sich in 40 Jahren zu einem Chorverein mit derzeit 96 Aktiven in vier Ensembles entwickelt: Monika Hallmeier (Pollenfeld) hob im Jahr 2001 den Kinderchor Pollenfeld, der sich organisatorisch in den Männerchor eingliederte, aus der Taufe. Der Kinderchor hat inzwischen mit großem Erfolg mehrere Musicals aufgeführt, bestreitet vielfältige öffentliche Auftritte und musiziert auch regelmäßig als Oberchor mit dem Männerchor.
Für Junge und jung gebliebene Frauen und Männer hat Hallmeier im Jahr 2005 den Chor SMS („Singen macht Spaß”) gegründet. Im Jahr 2015 etablierte sich der Chor „Die guten Noten”, der für junge Sängerinnen gedacht ist, die dem Kinderchor entwachsen sind. Aber auch einige „Quereinsteigerinnen” gehören dem jüngsten Ensemble an. Die Chorleitung hat Musiklehrerin Johanna Pfaller (Pollenfeld).


SÄNGERFREUNDSCHAFTEN
Früh kam man mit den Männerchören aus Titting (1979) und Reuth am Wald (1982) zu Sängertreffen zusammen. Auch mit Männergesangvereinen aus Solnhofen, Karlshuld, Kipfenberg, Tagmersheim, Thannhausen, Enkering, Obereichstätt, Beilngries, Unsernherrn und Eitensheim, der Singgemeinschaft Wellheim-Konstein, dem Liederkranz Kirchenchor Dollnstein, dem Liederkranz Nennslingen und den Heidingsfelder Umdrahten aus Eichstätt gab es Treffen.
Über den gebürtigen Pollenfelder Hans Kaußner entwickelte sich auch eine überregionale Sängerfreundschaft: mit dem MGV Heimstetten. Als Höhepunkte dürfen sicher das festliche Konzert zum 50-jährigen Bestehen des Heimstettener Chors im Mai 2004, der gemeinsame Auftritt auf der Bundesgartenschau in München-Riem im Juni 2005, die gemeinschaftliche Gestaltung des Gottesdienstes in St. Sixtus mit der „Chiemgauer Messe” mit Orchesterbegleitung im Oktober 2006 und das Konzert zum 35-jährigen Bestehen des Männerchors Pollenfeld im Mai 2013 gelten./span>



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